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“Zeugnissprache ist wie ein Paralleluniversum”

28. April 2020

Gordon A. Vahldiek

Im Januar durften wir Christina Linke zum Thema Arbeitszeugnisse interviewen. Christina ist Deutschlands bekannteste Rechtsanwältin für Arbeitsrecht, erfolgreiche Speakerin und unser offizieller Partner für Rechtsberatung. In diesem Spannenden Interview gibt Sie interessante Einblicke in das Themenfeld Arbeitszeugnisse aus Anwaltssicht.

Christina, wie siehst du den Stellenwert eines Arbeitszeugnisses in Deutschland momentan?

Wie stellen Arbeitgeber auch heutzutage normalerweise ein? Sie schauen auf die Arbeitszeugnisse. Es ist also super wichtig, dass man da nichts falsches im Arbeitszeugnis stehen hat. Denn das ist deine Eintrittskarte in den nächsten Job.

Was sind so typische Konflikte die an dich als Anwältin herangetragen werden, zum Thema Arbeitszeugnisse?

Tatsächlich ist der größte Konflikt, dass du als Arbeitnehmer gar nicht verstehst, was in deinem Arbeitszeugnis überhaupt drinsteht. Das ist der größte Konflikt überhaupt. Also der 1. Step ist erstmal, dass man das von einem Profi checken lässt, weil das was da drinsteht, das ist ein nämlich ein Paralleluniversum – die Zeugnissprache. Es gilt nämlich der Grundsatz des Wohlwollens. Es muss ein förderliches Zeugnis sein. Und das bedeutet leider, dass häufig blumig ausgedrückt wird, was eigentlich aber ganz schlecht gemeint ist. Und das versteht der Arbeitnehmer überhaupt nicht und weiss es deshalb nicht.

“Manche Arbeitgeber wissen oft gar nicht , was sie da reinschreiben” – Das ist der Punkt wo die Arbeitszeugnihilfe ins Spiel kommt.

Warum entstehen diese Konflikte zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer? Ist es mangelnde Kommunikation oder wie siehst du das?

Also das ist natürlich das Grundproblem – die mangelnde Kommunikation, aber tatsächlich ist es so, dass der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer gerne noch mal etwas mitgeben möchte, dass er enttäuscht ist, dass der Arbeitnehmer gekündigt hat, die Kündigung ausgesprochen werden musste oder das er enttäuscht ist darüber, dass der Arbeitnehmer nicht so performed hat wie er es aus seiner Sicht erwartet hätte. Und die Enttäuschung schreibt der Arbeitgeber dann auch in Arbeitszeugnis, was natürlich nicht vorteilhaft ist. Allerdings muss ich auch sagen, dass manche Arbeitgeber oft gar nicht wissen, was sie da reinschreiben. Sie meinen ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt zu haben, was sie auch beabsichtigten aber in der Tat ist es das nicht, weil sie die Zeugnissprache einfach nicht beherrschen.

Dann entstehen diese Konflikte und wie lösen sich diese dann normalerweise, vor allem aus Rechtanwaltssicht?

Relativ simple, wenn du erstmal verstanden hast, was da drin steht in dem Zeugnis, dann reicht in der Regel ein Anschreiben. Das kann man selber machen oder zum Anwalt geben. Aber tatsächlich führe ich ganz wenig Rechtsstreite wegen Arbeitszeugnissen, weil die meisten Arbeitgeber gar keine Absicht haben, sich diesen Aufwand zu machen. Sie sagen dann, „Sag mir was du geändert haben möchtest.“ und das ist der Punkt wo ihr von der Arbeitszeugnihilfe ins Spiel kommt, wo ihr einfach sagen könnt, das sollte geändert werden. Ihr übersetzt es für euren Kunden und sagt was stattdessen drin stehen sollte. Es ist auch aber wichtige Message, dass nicht jeder dieser Streits automatisch vor Gericht landet, sondern dass man sich in den meisten Fällen gütlich einigen kann.

Vielen Dank für das Gespräch, Christina.

Das Gespräch wurde am 24.01.2020 in Düsseldorf geführt.

Mehr zu Christina und zu ihrer erfolgreichen Arbeit als Anwältin finden Sie auf ihrer Webseite: https://ralinke.de/

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